Die Deutschen Facharbeiter in Japans erstem Stahlwerk Yahata
Quelle: Norikazu Shimizu, "The establishment of State owened Yahata Steelworks" Teil 1; Teil 2
> In Klammern (Beschäftigungszeitraum; Datum der Entlassung) <
J. Bunse, Foreman of Blast Furnace Plant (1901.5.31-1904.3.31; 1904.3)
E. Gysling, Worker of Machine Construction (1901.2.-?)
Carl Koehler, Foreman of Middle and Small Bar Mill Plant (1901.4.22- 1904.3.31;1906.9.5 death)
C. Haase, Chief Enjineer of Pig Iron Department (1900.3.15-4 years; 1902.4.14)
P. Held, Foreman of Blast Furnace Plant (1900.3.15-1904.3.31; 1900.9.28 disapperance)
G.Heuser, Foreman of Middle and Small Bar Mill Plant (1901.3.27-1904.3.31; 1904.3)
H. Lohberg, Foreman of Machine Shop (1900.12.1-1904.3.31; 1904.2)
T. Maurer, Foreman of Bessemer Plant (1902.6.29-1904.3.31; 1907.3)
G. Neuhaus, Worker of iron construction (1898. ?)
N. Petto, Worker of Rolling Mill (?)
W. Nalbach, Foreman of Blooming, Rail and Large Bar Mill (1901.1.20-1904.3.31; 1904.3)
W. Neuhauser, Foreman of Blast Furnace Plant (1900.3.15-1904.3.31; 1902.8.10)
J. Rein, Mann Worker of Machine construction (1899.8.14-?; 1900.6.30)
H. Schmelzer, Chief Enjineer of Rolling Mill Department (1900.6.8-1904.3.31; 1901.4.22)
J. Schmuch, Foreman of Open-Hearth Plant (1901.3.27-1904.3.31;1904.3)
A. Stoellger, Foreman of Rolling Mill (1900.2.1-1904.3.31; 1904.3)
Gustav Toppe, Chief Adviser (1897.12.1-1901.12.1; 1901.4.22)
H. Tummler, Foreman of Middle Bar Mill and Sheet Mill Plant (1900.6.15-1904.3.31; 1903.9.30)
A. Westphal, Foreman of Open-Hearth Plant (1901.2.1-1904.3.31; 1904.3)
Ein deutscher Stahlarbeiter wirkt am Aufbau der japanischen Stahlindustrie mit
Quelle linkes Bild: JDG Tôkyô (Hrsg.): Die Brücke Nr. 4/2003 (Ausschnitt)
Karl Köhler war Vorarbeiter und einer der zwei Dutzend Deutschen, die von der Meiji Regierung beauftragt worden waren, bei der Errichtung eines Stahlwerkes in Yahata 八幡市, heute in die Stadt Kitakyûshû eingemeindet, mitzuwirken. Die deutschen Spezialisten kamen aus verschiedenen Fachrichtungen und Unternehmen, die Technik wurde zum grossen Teil von der deutschen Gutehoffnungshütte übernommen.
Dieser Versuch der Errichtung eines ersten modernen Stahlwerkes in Japan (siehe hierzu (1) und (2) ), die Yawata Steelworks 八幡製鐵所, scheiterte jedoch und die meisten der deutschen Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. Das erste Stahlwerk Japans war das Kamaishikôsan Tanaka Steel Work 釜石鉱山田中製鉄所.
Immerhin jedoch ging 1970 eines der größten japanischen Stahlunternehmen der Welt, Nippon Steel 新日本製鐵(新日鉄), aus einer Fusion von Yawata Steel mit Fuji Steel hervor.
Karl Köhler ist nach einem Bericht der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Tôkyô in deren Zeitschrift „Brücke“ (4/2003) während seines Arbeitseinsatzes in Japan nach zwei Jahren verstorben. Ihm wurde ausserhalb des Werkes im östlichen Teil des Dorfes Yahata - unter großer Anteilnahme aller Arbeiter, wie es heisst - ein Grabmal im Ryûsenji 龍潜寺 neben dem Haupttor gesetzt worden.
Dieses Grab ist nach aktuellen Internetbildern des Tempels auch heute noch sehr gut gepflegt. Der Verfasser des obigen Artikels, Yôichi Yazaki, äusserte jedoch Zweifel, ob diese Traditionspflege, die jeweils am 18. November des Jahres - Tag der Eröffnung des Stahlwerkes im Jahre 1901 - durch ein Totengebet begleitet wurde, nach über 100 Jahren noch lange fortgeführt werde.
Eine etwas tragikkomische Komponente wird zu der deutschen Frau des Vorarbeiters Köhler in dem Brücke-Artikel berichtet: Da ihr Mann als von der japanischen Regierung angeworbener Fachmann ein hohes Einkommen erhielt, konnte diese ein so aufwendiges Leben führen, dass ihr Mann nervenkrank geworden sei.
Die traditionelle Verbindung japanisch-deutscher Arbeiter setzte sich bis heute fort (siehe "Glückauf. Japanische Bergleute im Ruhrgebiet").